2. Juli 2012

Salon IX Passagen



Passagen – Fotografien flüchtiger Flächen. Christoph David Drange zeigt 5 Raum-Portraits, deren einzige Details wie etwa ein Blatt oder zwei Überwachungskameras auf subtile Weise in den Betrachterraum wirken. Die beinahe monochromen Raumflächen durchweben die Ausstellungsfläche selbst, gleichsam Tiefe hervorrufend sowie ihre Umgebung kommentierend.
Drange ist der Zeitgeist seiner Fotografien, die er als Bilder begreift, wichtig, dennoch sollen diese zeitungebunden und frei kombinierbar bestehen bleiben. Seine Bilder sind keine seriell angelegten Arbeiten, sondern werden entsprechend dem Ausstellungskontext ausgewählt, kombiniert, präsentiert.
Obwohl die Bilder die Wirklichkeit (des Raumes) wiedergeben, fungieren sie vor allem als Kommentar auf eine medial-designte Wirklichkeit, denn als bloße Abbildung. Hier distanziert sich Drange entschieden von der Dokumentarfotografie.
Drange‘s objektiver Blick gibt die Umwelt, die Raumwirklichkeit fragmentarisch wieder. Worauf spielt dieser künstlerische Blick an? Auf das lack of reality? Auf die Kluft zwischen Objekt und Abbildung?
In jedem Fall handelt es sich um Räume, als Fenster in zweidimensionalen Flächen, kein Orte zum Verweilen. Orte des Durchgangs. Passagen.